Partnerschaftsreisen nach Tansania

Stand: 2014-11-01 (kleine Änderungen am 2018-03-15)

Hier sind Informationen für Reisende aus dem Dekanat München-West in die Konde-Diözese der Lutherischen Kirche von Tansania zusammengestellt, die im Rahmen der Kirchen- und Gemeindepartnerschaft von Bayern mit Tansania dorthin reisen. Manches wird auch für die Nachbardekanate hier für ihre Reisen in die Nachbardiözesen dort anwendbar sein. Dieser Artikel wird laufend ergänzt. Rückfragen zu fehlenden Themen, Ergänzungs- und Verbesserungsvorschläge sowie Fehlerkorrekturen bitte per E-Mail an Helmut Richter (Redakteur), der sich an dieser Stelle bei den übrigen Beitragenden bedankt, unter anderem bei Ruth Schubert, Christine Mühl und Jutta Knobloch.

Inhalt

Zielsetzung und Durchführung
Zweck der Reise, Teilnehmer
Programm
Kontaktpersonen, Adressen
Reiseroute
Tansania generell
Visum
Sicherheit
Geld
Handys
Impfungen, Vorsorge
Sprache
Für uns außerdem wichtig
Kleidung, Wetter
Komfort, Essen
Singen und Beten
Geschenke
Geld in der Partnerschaft
Berichte und Tagebücher
Fotos
Gesprächsthemen
Karten
Dar es Salaam – Mbeya (informationfreeway.org)
Tukuyu – Matema (informationfreeway.org)
Partnergemeinden (I.u.D. Birmann)

Zielsetzung und Durchführung

Zweck der Reise, Teilnehmer

Zweck der Reise ist die Pflege der Partner­schaft einerseits zwischen dem Dekanat hier und der Diözese dort, anderer­seits zwischen den Gemeinden hier und den jeweiligen Partner­gemeinden dort. Die Teilnehmer sollten sich entsprechend als Botschafter der Gemeinden hier verstehen und mit den Gegeben­heiten in der hiesigen Gemeinde wie mit der bisherigen Entwicklung der Gemeinde­partnerschaft vertraut sein.

Ein weiteres Ziel ist es, kulturelle Unterschiede kennen­zulernen, und sich mit den tansanischen Partnern über die gemeindliche Situation in den beiden Ländern auszu­tauschen. Jede solche Reise hat dazu einen thematischen Schwerpunkt, meist mit einem entwicklungs­politischen Aspekt. Dieses Thema wird mit den tansanischen Partnern abgesprochen, ebenso das Programm.

Die Reise wird für bis zu vier Teilnehmer bezuschusst (Landes­kirchenamt, durchgeführt über Mission EineWelt). Für den Zuschuss­geber ist ein Auswertungs­bericht abzugeben, der keine Details der Reise, sondern zusammen­gefasste Ergebnisse und Erkenntnisse auf etwa drei Seiten enthalten soll. Das macht ein wenig Arbeit, ist aber auch für uns selbst sehr sinnvoll, weil wir so noch einmal aus den vielen Eindrücken Wesentliches herausfinden müssen. In diesem Bericht soll auch über die geplanten und tatsäch­lichen Kosten berichtet werden; für letztere werden Belege verlangt, auch wenn sie der einzelne Teilnehmer selbst getragen hat.

Es ist keine touristische Reise. Das Zielgebiet ist auch überhaupt nicht touristisch erschlossen – was dann auch Einblicke in den dortigen Alltag gestattet, die in den Touristen­gebieten kaum möglich sind.

Programm

Bei der Absprache des Programms sollte darauf geachtet werden, dass es nicht so vollgepackt wird, dass man zu wenig zum Durchschnaufen kommt. Es sollte genug Zeit sein, in kleinen Gruppen, aber in der Regel nicht allein, Partnergemeinden mehrere Tage lang zu besuchen. Wenn möglich, auch ganz normale Gemeindeglieder zu Hause aufsuchen, statt nur Treffen im Pfarrhaus zu machen. Und mindestens einen ganzen Tag zwischendurch Urlaub am Strand von Matema.

Bei der Planung sollte geklärt werden, ob es Übersetzer gibt, so dass die geplanten Themen auch besprochen werden können. Auf dem Land kann das ein Problem sein.

Kontaktpersonen, Adressen

(Telefon-Vorwahlen funktionieren wie in Deutschland: im Land eine Null vor Orts- oder Mobilfunknetz, vom Ausland zwei Nullen und die Länderkennzahl, nämlich tz=255 oder de=49, und dann keine Null mehr. Im Handy eingespeichert wird immer die Nummer, wie sie hier angegeben ist mit einem Pluszeichen am Anfang, das die beiden Nullen ersetzt – so ist die Nummer überall benutzbar. Festnetznummern beginnen in Tz mit 2, Mobilfunknummern mit 6 oder 7).

Ansprechpartner in Tansania für die Gruppe sowohl für die Planung als auch die Durchführung ist der Partnerschafts­sekretär der Konde-Diözese, zur Zeit Alice Mtui, Tel. +255 78 9226625, alicemtui@yahoo.com

Mission EineWelt, Regionalstelle Südbayern, Pfr. Manfred Kurth

Konde-Diözese:KKKT, Dayosisi la Konde, S.L.P.445, Tukuyu (Mbeya), Tel. +255 25 2552006

Pfarrer Mwasanguti (Mbeya-Ruanda), Tel. +255 76 2504947

Deutsche Botschaft in Dar es Salaam, Tel. +255 22 2117409, -2117410 bis -2117415, in Notfällen auch +255 78 6971692. Anschrift und Öffnungszeiten

Reiseroute

Flug MUC → DAR mit Umsteigen in Kairo, den Golfstaaten, Addis Abeba oder anderswo. Was am günstigsten ist, ändert sich von Jahr zu Jahr: im Internet suchen oder Reisebüro fragen, am besten beides. Nach Mbeya mit Bus (14h) oder Bahn (ganzer Tag, unzuverlässig), neuerdings auch Flugzeug (2h). Ab da von den Partnern organisieren lassen.

Vorteil vom Bus ist: man erlebt die Länge der Strecke mit und sieht schon mal etwas vom Land; man kann – eher auf der Rückreise – einen Zwischenstopp in Mikumi (Nationalpark) machen. Vorteil vom Flugzeug: geht viel schneller und kostet nicht viel mehr.

Bei der Anreise mit Bus muss man auf jeden Fall bei Hin- und Rückreise einen Tag in Dar einplanen, auch zum Kauf von Handy-Simcard und Busticket. Hinwärts fahren die Busse nach Mbeya sehr früh (z.B. 5:30), und wann sie auf der Rückfahrt aus Mbeya ankommen, kann auch schwanken. Busgesellschaften sind z.B. Sumry High Class (kein Internet-Auftritt). Fahrpreis ist etwa 20 €/Person einfach. Das Busticket muss bis zum Tag vorher am Busbahnhof in Ubungo gekauft werden.

Beim Flug DAR → MBI kann man am selben Tag weiter, wenn etwa 8h dazwischen liegen. Für die Rückfahrt sollte trotzdem ein Tag Pufferzeit eingeplant werden; es können ja auch Flüge ausfallen. Die Fluglinie heißt Fastjet. Flugpreis ist etwa 80 USD pro Person, wenn rechtzeitig gebucht wird.

Reisebüros: in Augsburg Panther-Reisen, Herr Pfündel hat Afrika-Erfahrung und Erfahrung mit unseren Gruppen; zum Heraussuchen von Flügen haben sich auch andere Reisebüros schon bewährt, z.B. in München Travel Overland.

In Dar kann man in kirchlichen Hostels übernachten (z.B. Luther House, Tel. +255 22-212 0734, +255 22-212 6247, luther@simbanet.net) oder Kurasini Centre (kath.), Tel. 255-51-851075-9, tec@cats-net.com) oder in Hotels (z.B. in der Nähe des Busbahnhofs Landmark Hotel Ubungo). Wenn man durchs Internet schaut, sind die Erfahrungen überall sehr gemischt und nicht immer positiv. Alternativ kann man – eher bei der Rückreise – auch südlich des Hafens in Kigamboni ein Strandhotel am Indischen Ozean nehmen.

Übernachtungs­möglichkeiten in Mbeya oder Tukuyu besser von den Partnern empfehlen lassen.

Die Nationalparks Mikumi und Udzungwa liegen auf der Strecke Mbeya → Dar, etwas abseits auch Ruaha. Einen davon kann man einbauen, am einfachsten Mikumi (Übernachtung im Tan-Swiss; der Chef ist Schweizer, evtl. bei Buchung Bezahlung durch vorherige SEPA-Überweisung in die Schweiz vereinbaren).

In diesem Fall kann man von Mbeya bis Mikumi mit einem komfortablen Überlandbus fahren und dort aussteigen. Von hier aus fahren aber nur „normale“, also klapprige Busse nach Dar. Am besten man lässt sich von der Lodge aus an den Anfangshaltepunkt der Buslinie (nicht weit weg) bringen, da man hier das Gepäck noch gut verstauen kann, während unterwegs der Bus schon vollgeladen sein kann.

Tansania generell

Visum

Der deutsche Reisepass muss noch sechs Monate gültig sein. Bitte rechtzeitig beantragen! Ein Visum ist nötig, kostet 50 € und muss bei der Tansanischen Botschaft in Berlin beantragt werden. Siehe Visum-Info der Botschaft. Von der Möglichkeit, das Visum erst bei der Einreise ausstellen zu lassen, wird abgeraten: lange Warteschlangen, unsicher falls es Probleme gibt.

Sicherheit

Tansania ist generell kein unsicheres Land, aber aufpassen sollte man schon. In Dar sollte man besonders vorsichtig sein wie in allen großen Städten weltweit, in der Gruppe zusammenbleiben, nachts nicht mehr ausgehen. Auf dem Land passiert in der Regel nichts, aber auch da keine Gelegenheit für Diebe schaffen. Keine Wertsachen in der Nähe eines Fensters liegen lassen, wo sie geangelt werden können, und die Geldkatze nachts unters Kopfkissen.

Eine Kopie von Pass und Visum mitnehmen und getrennt vom Pass aufbewahren. Wichtig: Geld und Pass sollten körpernah getragen werden (Geldkatze o.ä., sollte groß genug sein um den Pass mit unterzubringen!). Aber den Betrag, der am Tag ungefähr benötigt wird, in einer anderen Geldbörse mit sich führen. Die Geldkatze nur an einem stillen Ort hervorholen, nicht in der Öffentlichkeit.

Nur lizenzierte Taxis nehmen. Diese Taxifahrer müssen ihre Zulassung sichtbar tragen; meist haben sie die an einem Schlüsselband um den Hals hängen. Kurasini hat wohl auch einen Taxifahrer, den man sich zum Flughafen bestellen kann. Außerdem bieten die Hotels auch diesen Service.

Siehe auch Sicherheitstipps vom Auswärtigen Amt.

Geld

Währung ist der Tansanische Shilling (TZS, „shilingi“), Kurs ist etwa 1 € = 2800 TZS oder 1000 TZS = 0.36 €. Es gibt hauptsächlich 5000-TZS-Scheine und kleinere; wer 200 € (viel zu viel!) wechselt, hat dann also 90 Geldscheine in der Hand – etwas gewöhnungs­bedürftig. Geldwechsel und Bankautomaten gibt es in Dar, Mbeya und Tukuyu, aber nicht immer gelingt es, letztere zur Annahme deutscher Karten zu bewegen, am ehesten noch Visa-Kreditkarten. Man wird also Bargeld mitnehmen müssen, in EUR, USD oder eine Reserve als USD-Reiseschecks. Selten, etwa in Nationalparks, werden auch USD (um die 100) verlangt. Geld zu tauschen kann eine längere Prozedur sein: Zeit einplanen, Reisepass griffbereit halten. Die Wechselstuben bieten alle reelle Umtauschkurse, nur am Flughafen ist es eher ungünstig (statt 2150 TZS boten sie nur 1600 TZS für 1 € (2012)).

In den Partnergemeinden braucht man in der Regel kaum Geld; man wird untergebracht und verpflegt, kann aber um die 5 € pro Person und Tag an die Gemeindekasse (nicht an eine Einzelperson) übergeben. Was man sonst braucht, ist schwer vorauszusagen; man kann mit etwa 300–400 € für die ganze Zeit rechnen. In Dar, wo man am Ende etwas Geld braucht, kann man ja wieder tauschen; also nicht zu viele TZS besorgen.

Die Preise steigen zwar ständig, aber der Wechselkurs ist schon jahrelang auf nur wenig verändertem Niveau. Das tansanische Pro-Kopf-Einkommen ist mit 900 USD/Jahr nur 1/49 des deutschen – kaufkraft­bereinigt 1/18 des deutschen –, dabei wird aber die ländliche Selbstversorgung nicht mitgerechnet, und Durchschnittswerte über die ganze Bevölkerung von Arm bis Reich sagen wenig aus. Geldeinkommen und Kosten des Lebensunterhalts sind also überhaupt nicht mit Deutschland vergleichbar. (Zahlen von 2016; Quelle: Weltbank)

Handys

Tansanische Prepaid-Handykarten sind billig, aber der Kauf kann mit viel Bürokratie verbunden sein. Es ist gut, wenn nach Aufteilung der Gruppe jede Teilgruppe noch ein Handy hat – falls irgendwas dazwischen­kommt. Nach der Rückkehr die Handykarte anderen Reisenden zur Verfügung stellen, auch wenn sie leer ist, dann verfällt sie nicht; spätere Reisende sollten alle Handykarten mitnehmen und geringfügig aufladen.

Kontakte in Tz laufen am besten über Handy. Die Kontaktadressen eurer Partner­gemeinden bzw. der Vorsteher euerer Partnergemeinde findet ihr auf den Briefköpfen eurer PG; sonst müsst ihr sie in einem Brief erfragen! Wenn ihr ein Handy von hier mitnehmt, Adapter nicht vergessen. Ihr bekommt sie bei Lauche und Maas z.B. Die Steckdosen sind dreipolig und unsere Stecker passen oft nicht.

Zum SMS-Schreiben von Deutschland aus gibt es auch Web-Portale, die das gegen eine geringe Gebühr machen.

Impfungen, Vorsorge

Die auch in Deutschland sinnvollen Impfungen (Tetanus, Diphtherie, Pertussis, Polio) sollten komplett sein. Speziell für die Reise Hepatitis A+B, Gelbfieber und Typhus. Alles rechtzeitig anfangen. Ein paar Monate nach der Reise kann man sich auf Schistosomiasis untersuchen lassen; eine unbemerkte Infektion kann viele Jahre später sehr böse Auswirkungen haben.

Wichtig ist konsequenter Mückenschutz wegen Malaria und anderer durch Mücken übertragener Krankheiten. Gegen Malaria gibts keine Impfung, jedoch medikamentöse Prophylaxe, die aber den Mückenschutz nicht ersetzt. Jedes Mittel ist für manche Menschen schlecht verträglich: mit einem Tropenarzt (z.B. Impfstelle im Gesundheitsamt) gründlich besprechen, nicht nur mit dem Hausarzt. Eine Alternative ist „Standby“ (Notfall­medikamente zur Selbstbehandlung); das schützt aber nicht gegen die Krankheit, sondern nur dagegen, vielleicht keinen Arzt erreichen zu können oder keine Medikamente zu bekommen – die Krankheit bricht dann trotzdem voll aus und die Reise ist gelaufen, auch für andere aus der Gruppe.

Rohes Obst oder Gemüse kann – wie überall – Keime enthalten, an die der Reisende nicht gewöhnt ist. Also Vorsicht und für alle Fälle etwas gegen Durchfall dabei haben.

Beim Buchen der Flugtickets soll eine Rundum-Auslands-Krankenversicherung abgeschlossen werden, die auch den Rücktransport im Notfall beinhaltet; gibts von vielen Anbietern.

Sprache

Es gibt etwa hundert lokale Sprachen in Tansania. In Konde ist das [Ki]Nyakyusa. Alles, was öffentlich schriftlich abläuft (Schilder, Reklame, Zeitungen) ist aber auf Swahili. Das ist auch Unterrichts­sprache in der Grundschule, so dass es jeder kann. Die lokalen Sprachen brauchen wir also nicht; in Nyakyusa reichen „Ugonile“ (Grüß Gott), „Ndaga“ (danke) und „Ena“ (Antwort auf „Ndaga“) aus.

Im Gymnasium ist eigentlich Englisch Unterrichts­sprache (also nicht nur Lehrfach!), aber das klappt oft nicht. Und auch wer Englisch gelernt hat, hat meist keine Übung, so dass man sich auf dem Dorf nicht darauf verlassen kann, jemanden zu finden, mit dem man sich auf Englisch unterhalten kann und sicher noch weniger einen, der etwa en↔sw übersetzen kann. In der Stadt sind die Chancen etwas besser. Auf den Dörfern braucht man daher einen Übersetzer; das muss mit den tansanischen Kontaktpersonen rechtzeitig geklärt werden.

Swahili ist im Grunde leicht (gesprochen wie geschrieben, keine ungewöhnlichen Laute, ganz regelmäßige Grammatik). In einem halben Jahr kann man durchaus so viel lernen, dass man etwas Geschriebenes mit Wörterbuch entziffern oder einfache Sätze bilden kann und auch versteht, wovon ungefähr die Rede ist, wenn langsam und deutlich gesprochen wird. Für ein Gespräch über ein Thema wirds nicht reichen. Ziel eines Sprachunterrichts wird sein:

Eine etwas gründlichere Einführung in die Swahili-Grammatik ist die Swahili-Fibel.

Für uns außerdem wichtig

Kleidung, Wetter

Besondere Kleidung braucht man nicht. Frauen tragen keine Hosen; da kann man sich ja anpassen, indem man Röcke oder Kleider dabei hat, 2 Handbreit unter das Knie oder länger. Für die Kirche zieht man sich ordentlich an: die Herren mit Hemd, Schlips, Straßenschuhen. Im Hochland wird es bei bedecktem Himmel schnell frisch (10° bis 15°), also Pullover greifbar haben; bei wolkenlosem Himmel ist es wie an einem heißen Sommertag bei uns: heiß, aber nicht schwül. Es reicht normales, festes Schuhwerk (Straßenschuhe, Turnschuhe, Sandalen), nicht zu empfindlich, die Straßen sind steinig, uneben und sehr staubig. Ein Schlafsack ist gegen die morgendliche Kälte in den Bergen wichtig, oder eine Fleece-Decke, die man am Ende verschenken kann und so Platz im Gepäck bekommt.

Komfort, Essen

Nicht überall gibt es Strom (und wenn dann nicht zuverlässig immer) und fließendes Wasser, aber es geht auch ohne. Eine Taschenlampe ist daher wichtig, und man sollte sie nachts so parken, dass man sie im Finstern findet. Wasser zum Trinken und zum Zähneputzen nur aus Flaschen, gibts überall.

Das Essen ist oft nicht sehr abwechslungs­reich, und man kann versuchen, die Gastgeber zu überzeugen, dass man landestypisches Essen gern isst und, so sehr man die Gastfreundschaft schätzt, die sich im Anbieten von Fleisch ausdrückt, man wirklich genauso gern Gemüse isst. Das Festessen besteht oft aus Reis mit Huhn oder Fisch. Bei Einladungen in Kirchengemeinden wird dem Gast in der Regel Cola und Fanta angeboten.

Es wird immer mit der rechten Hand gegessen! Die Linke ist für andere Dinge da, sprich unrein. Vor dem Essen kommt meist jemand mit einem Krug Wasser zum Händewaschen.

Singen und Beten

Man wird überall mit Chorgesang begrüßt, und es ist dann ein natürlicher Wunsch, dass auch die Gäste etwas singen, weil sich die Tansanier gar nicht vorstellen können, dass das nicht jeder kann und gern tut. Darauf sollte man sich vorbereiten, und nicht dann zu diskutieren anfangen, was man da singen könnte – also geeignete Lieder kopieren und dabeihaben. Mit ein bisschen Mut gehts, und dann hat man gleich einen Stein im Brett.

Nicht nur zu Tisch wird gebetet, auch sonst oft, z.B. am Beginn einer Fahrt oder wenn jemand krank ist. Das ist ganz selbst­verständlich und sollte bei uns keine Hemmungen auslösen.

Geschenke

Die Besucher bekommen oft etwas geschenkt, und man sollte auch Geschenke bereithalten. (Dazu gibt’s – hoffentlich bald – eine Liste mit Ideen.)

Geld in der Partnerschaft

Geld ist in Tansania knapp, sowohl bei den Leuten als auch in den Kirchgemeinden und in der Diözese. Es gibt keine Kirchensteuer, aber es wird ein Zehntel der Einkünfte erwartet und manchmal auch gemeinde­öffentlich bekanntgegeben, wer was gegeben hat. Auf uns, die wir eher einen verschämten Umgang mit dem Thema Geld gewohnt sind, kann das recht irritierend wirken.

Wir beteiligen uns angemessen an den Kosten für Fahrten mit kirchlichen Fahrzeugen. Auch Übernach­tungen in Hotels zahlen wir selbst, außer wenn wir unmissverständ­lich eingeladen worden sind, was auch vorkommt. Klare Absprachen, wer zahlt und wieviel es dann kostet, sind aber in Tansania nicht immer zu erreichen.

Oft wird beim Besuch einer Partnergemeinde ein Geldbetrag überreicht, der von der Heimatgemeinde mitgegeben worden ist. Beim Besuch eines Gottesdienstes sollte unser Beitrag für die Kollekte – oft zwei oder drei verschiedene Gelegenheiten – im Vergleich zu dem der Einheimischen nicht zu gewaltig ausfallen, 5000 TZS könnte ein Richtwert sein. Darüber hinaus wollen wir den Eindruck vermeiden, gekommen zu sein, um Geld zu verteilen.

Berichte und Tagebücher

Der Bericht für den Zuschussgeber ist schon erwähnt worden. Schön ist es, wenn darüber hinaus ein längerer Bericht entsteht. Mitunter ist es schwierig, unterwegs Notizen zu machen, weil oft wenig Zeit dazu ist und dann vielleicht kein Licht zur Verfügung steht. Vielleicht gibt es dazu innovative Ideen wie Aufsprechen auf ein als Diktiergerät verwendetes Handy (überlebt das den Kartenwechsel?). Wichtig wären vor allem Erlebnisse bei Begegnungen und Inhalte von Gesprächen, während andere Details später kaum mehr interessieren.

Eine andere Herausforderung ist die Vielzahl der Leute, die man kennenlernt, die alle eine wichtige Funktion in den Gemeinden und der Diözese haben. Am Ende steht man mit Dutzenden von Namen im Tagebuch und mit einer Reihe von Fotos da, wo diese Leute drauf sind, aber nur bei wenigen kann man Namen, Gesicht und Aufgabe in der Gemeinde noch zuordnen. Wenn einer seinen Namen in unser Notizbuch schreibt, werden es alle tun, und man weiß dann wieder nicht, wer wer war. Vorher überlegen, wie mans macht. Bekommen die Fotos in der Kamera schon beim Knipsen eine unveränderliche Nummer, die man am Ende noch feststellen kann? Falls ja: gleich notieren, wer mit welcher Kleidung auf dem Foto ist. Auch die Wichtigkeit für spätere Kontakte abschätzen und lieber nur zwei, drei, vier Leute gescheit kennenlernen als von fünfzehn nur die Namen aufschreiben. Neben E-Mail-Adressen auch Handynummern notieren: SMS funktioniert immer, aber nicht jeder, der eine E-Mail-Adresse hat, benutzt sie auch.

Fotos

Vor dem Fotografieren von Menschen sollte man um Erlaubnis fragen, wenn nicht aus der Situation klar ist, dass sie einverstanden sind. Wenn auf einem Foto die ärmlichen Verhältnisse im Land deutlich werden, wird das auch recht kritisch gesehen: man möchte nicht als arm und rückständig erscheinen.

Neben Fotos kann man auch Tonaufnahmen machen, zum Beispiel von Chorgesang. Es gibt dafür handliche Geräte mit besserer Qualität als das, was in Kameras oder Handys eingebaut ist.

Gesprächsthemen

Bilder und ähnliches Material von der Heimatgemeinde mitnehmen. Ob man moderne Medien nutzen kann (DVD o.ä.), lässt sich nicht vorher sagen, also nicht darauf verlassen. In privaten Gesprächen wird auch oft nach der Familie gefragt; auch da sind ein paar Bilder nicht schlecht.